Fish-Leather
Leder aus Abfällen
Beim Wort Viktoriabarsch vergeht vielen Menschen mittlerweile der Appetit - und das ist auch gut so. Spätestens seit eine schonungslose Doku vor einigen Jahren offenbarte, was für eine ökologische und menschliche Katastrophe der Fischfang dort verursacht, ist der Genuss des Fisches in Verruf geraten.
Unkontrollierte Überfischung, die zunehmende Überbevölkerung und Wasserverschmutzung führen zum Aussterben der See-Lebewesen und nehmen den Bewohnern und Arbeitern rund um den See langsam aber sicher die Lebensgrundlage. Besonders dramatisch ist die Lage in Uganda, aber auch die anderen beiden angrenzenden Länder Tansania und Kenia sind betroffen.
Doch es gibt auch eine gute Nachricht: in Kenia hat ein findiger Unternehmer eine Methode entwickelt, Fischabfälle zu recyceln und zu einem neuen Produkt zu verarbeiten. Dadurch werden nicht nur die enormen Mengen von Fischabfällen reduziert, 150.000 Tonnen pro Jahr, auch die Nachfrage nach klassischen Kuhhäuten sinkt.
Der grüne Entrepreneur hat eine eigene Arbeitsweise entwickelt, die Häute zu gerben, färben und weiterzuverarbeiten und verzichtet dabei weitestgehend auf Chemikalien. Das populärste Produkt, das momentan aus dem Fischleder entsteht, sind Sandalen, die als sehr robust beschrieben werden. Ihr Look ist zudem absolut einzigartig und könnte sich in der Mode noch weiter durchsetzen.
Der Umsatz des Unternehmens lag im letzten Jahr bereits bei 150.000$. Momentan kann er der hohen Nachfrage nicht gerecht werden.
Auch anderswo ist man schon auf die Idee gekommen - ein kleines Unternehmen mit Sitz in Wales vertreibt Häute aus den USA, Kanada, Indonesien und nicht zuletzt aus Kenia.
Bild: http://thefishleather.co