Guerilla-Aktion
Schaukeln in Berlin
Plötzlich waren sie da: sie hingen von Bäumen, an Brücken und S-Bahntrassen in den Berliner Bezirken Kreuzberg und Mitte. Schaukeln aus Holz und Seil für jedermann, 30 an der Zahl, zum … naja … schaukeln. Einfach so… das ist auch der Name der Gruppe, die sich für die Aktion verantwortlich zeigt. Sie haben das Ganze nicht etwa vorübergehend geplant, wie für urbane Interventionen typisch, sondern wohl überlegt.
Die Schaukelbauer haben sich an den Berliner Vorschriften für Spielplatzgesetzgebung, Baumschutz und Straßen- und Wegerecht orientiert. So wurden etwa Materialstärken, Fasereigenschaften und die Tragkraft der Bäume berücksichtigt.
In Zukunft sind noch weitere Aktionen dieser Art geplant … falls den Machern nicht die Luft ausgeht, sollte das Ordnungsamt anrücken. Erstmal jedenfalls funktioniert die Idee und erfreut sich großer Beliebtheit. Es ist eine Aktion für einen kleinen Moment des Innehaltens und Glücks in einem gehetzten Alltag voller Hauen und Stechen. Gleichzeitig passen die Schaukeln ganz hervorragend in die hedonistische Berliner Partygesellschaft; wie gemacht für alle, die gern bis zum Morgengrauen feiern… und dann ein Morgengrauen später wieder dauergestresst wie eh und je zur Arbeit hetzen.
Bild: einfachso.org