Legally High
Chemische Substanzen überschwemmen den Markt
Der Genuss psychoaktiver Substanzen ist so alt, wie die Menschen selbst. Ob zu rituellen, spirituellen oder religiösen Zwecken, zur Stimmungsaufhellung, Steigerung der Libido … die Anwendungs-möglichkeiten sind vielfältig. Restriktionen und Verbote haben dem Bedürfnis nach einem veränderten Bewusstseinszustand niemals Einhalt gebieten können.
Während hierzulande einerseits in nicht enden wollender Schleife darüber diskutiert wird, ob Cannabis legalisiert werden sollte, haben sogenannte Legal Highs längst den Markt erobert. Dabei handelt es sich um Kräutermischungen, Badesalze oder Research Chemicals, die in Headshops oder online problemlos zu beziehen sind. Regelmäßig werden die Drogen auf die Liste verbotener Betäubungsmittel gesetzt, und sind dann kurze Zeit später in leicht veränderter Form wieder erhältlich.
Auch wenn die Wirkung der Stoffe unbestritten ist – der Erfolg spricht für sich – sind die Nebenwirkungen völlig unkalkulierbar. In vielen Fällen gibt es keine Langzeitstudien über die Substanzen, der Hinweis: "Not for Human Consumption" auf den Verpackungen ist lediglich pro forma. Vor allem in Großbritannien gibt es einen großen Hype um die Legal Highs, der sich durch Maßnahmen zur Prohibition kaum eindämmen lässt. Die Dokumentation "Legally High" gibt ein eindrückliches Bild von der Szene und den Hintergründen.
Die britische Organisation Transform setzt sich für ein Konzept der „legalen Regulation“ dieser Stoffe ein - vom Niveau auf dem die Diskussion über den Umgang mit Drogen geführt wird, ist dies leider noch Äonen entfernt.
Bild: Screenshot Doku "Legally High"