Mimycri

Mimycri

Designer-Taschen aus Flüchtlingsbooten

Seit 2015 haben mehr als eine Million Flüchtlinge Griechenland über das Mittelmeer erreicht. In den besten Fällen geht ihre Geschichte weiter. Was zurück bleibt ist das Plastik ihrer zurückgelassenen Boote.Die griechischen Strände liegen voll davon, so etwa auch auf der griechischen Insel Chios.
Eine kleine Gruppe Berliner Gründer sah darin nicht nur die oft dramatische Geschichte der Flüchtlinge und ein Problem für die Umwelt sondern auch eine Chance. Sie sammelten das Plastik an den Stränden, reinigten es und verschifften es nach Deutschland. Und von da an hieß es: From bags to boat.
Seither entstehen unter dem Label Mimycri in einem kleinen Berliner Studio aus dem widerstandsfähigen Material Taschen.

Aber damit nicht genug: an der Fertigung sind außerdem einige in Deutschland lebende Flüchtlinge beteiligt. Abid, ein Schneider aus Pakistan oder Hassan, ein syrischer Architekt. Er sieht in der Message hinter dem Projekt auch einen Zusammenhang zum Krieg. Er hofft, dass auch Menschen in seinem Land anfangen darüber nachzudenken, dass viele bei dem Versuch sterben, sich und ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. 
Auf die Idee kam Nora, eine der beiden Gründerinnen, als sie selbst als freiwillige Helferin vor Ort war und dabei dachte, dass aus dem Müll doch eigentlich etwas sinnvolles entstehen müsste. Heute, ein paar Jahre später ist sie mit ihren Taschen eine der Anwärterinnen auf den deutschen Integrationspreis.

Bild: Mimycri/Annika Nagel

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