Namaste Bitches
Die Wahrheit über Yoga
Eine sich immer stärkere individualisierende Gesellschaft spiegelt sich auch in der Serien-Kultur wieder. Nach Serien wie etwa Portlandia, über die Counter-Culture von Portland, gibt es nun auch eine Web-Serie über den weiterhin florierenden Yoga-Hype.
Das Setting: L.A.: an der sonnigen Westküste herrscht offenbar eine ganz besonders hinterhältige Yoga-Szene. Überall in der Stadt sieht man gutaussehende Menschen mit Matten über ihren Schultern, die sich schweigend gegenseitig beurteilen: für das Tragen der falschen Hose, die Mitgliedschaft im falschen Studio oder den „falschen Spirit“. Die ursprüngliche Idee des Yoga lehrt Akzeptanz und versucht urteilsfrei zu sein und daher ist diese Form der praktizierten Heuchelei ein gefundenes Fressen für die Schriftstellerin und Yoga-Lehrerin Summer Chastant. In ihrer neuen Web-Serie, Namaste Bitches zeigt sie die Wahrheit hinter einer scheinbar harmlosen Wellness-Sportart: kompetitiv, oberflächlich und verlogen.
Die Serie basiert lose auf Chastants leben: Sabine, eine junge Yoga-Lehrerin zieht von New York nach Los Angeles um dort an einer neuen Schule zu arbeiten. "Der Ursprung der Serie“ sagt sie liege in ihrer Erfahrung und in der Wahrheit."
Für diejenigen, die Yoga praktizieren wird Namaste Bitches ein unangenehmes Licht auf Verhaltens-weisen werfen, die häufig auftreten aber selten diskutiert werden. Aber auch für diejenigen, die nie planen, eine Matte auf einem schweißnassen Parkett zu entrollen wird hier eine zentrale Frage aufgeworfen: Was genau bedeutet es, Yoga in der westlichen Welt zu üben?
„Letztendlich ist es ein Geschäft", sagt Chastant. „Yoga-Lehrer konkurrieren ständig um die besten Trainingszeiten oder um gut besuchte Kurse. Es ist wirklich wie jede andere Branche", fügt sie hinzu. "Die Menschen müssen Geld verdienen, um zu überleben." Spirit? Fehlanzeige.
Video: vimeo / Summer Chastant