Sociality Barbie

Die Australierin Essena O'Neill löschte kürzlich ihren erfolgreichen Instagram-Account. Auf ihrer Internetseite letsbegamechangers prangerte sie das verlogene System an und stellte klar, dass Social Media nicht das wahre Leben sei. Was für eine Überraschung! Natürlich wäre davor niemand auf die verrückte Idee gekommen, dass diese Bilder in knappen Outfits komplett inszeniert und gesponsert waren.

Aus diesem Grund gefällt mir der Instagram-Account von Sociality Barbie so gut. Durch den Einsatz der Barbie wird klar, dass es sich nicht um die Realität handelt, sondern um eine Persiflage von beliebten Instagram-Motiven. Es wird deutlich, dass die Puppe eine Illusion darstellt – im Gegensatz zu den Fotos von den lebenden Barbies.

Der Film "Factory Girl" behandelt das Leben des It-Girls Edie Sedwick. Sie war die Muse von Andy Warhol und der Prototyp der Socialitée. Edie hatte Stil, setzte Trends und war auf jeder Party gern gesehen.

Das gewisse etwas haben auch ihre Nachfolgerinnen Alexa Chung, Olivia Palermo oder Kim Kardashian. Das Phänomen des It-Girls hat eine lange Tradition, da es viele Wünsche und Sehnsüchte bedient: Attraktivität, Freiheit, Jugend, Konsum, Sexualität, Reisen, Reichtum – kurz gesagt "das süße unbeschwerte Leben". Die sozialen Medien bieten Raum für Projektionen und Träume – sie gewähren keinen Einblick in das echte Leben – sondern sie sind reine Oberflächen.

Bild: instagram.com/socalitybarbie