Was ist Schönheit?
Dein Gehirn und das Schöne
Googles Installation „A Space for Being“ , eine Zusammenarbeit mit „Muuto“, „Reddymade Architecture“ und dem „Arts + Minds Lab“ der Johns Hopkins University war wohl eines der interessantesten Ereignisse auf der diesjährigen Mailänder Design Week. Das Thema dieser Installation war die sogenannte Neuroästhetik: „In den letzten 20 Jahren haben die Neurowissenschaftler untersucht, wie sich das Gehirn durch ästhetische Erfahrungen verändert, indem sie unser Sehen, Riechen und Tasten beobachtet haben. Was unser Labor wirklich interessiert ist, wie man die Informationen zur Lösung von Problemen nutzen kann. Wir versuchen zu einer personalisierten Neuroästhetik für Gesundheit, Wohlbefinden und Lernen zu gelangen", erklärt Susan Magsamen, Geschäftsführerin des „Arts + Mind Lab“. Vor dem Betreten des ersten Raumes der Installation wurde ein farbiges, bildschirmloses Armband am Handgelenk der Besucher_innen, angebracht, um Veränderungen der Herzfrequenz und Hauttemperatur zu messen.
Die Räume waren durch geschwungene Gänge miteinander verbunden und jeweils mit unterschiedlichen Möbeln, Texturen, Büchern, Farbschemata und sogar Düften ausgestattet. Am Ende des letzten Raumes wurden die Armbänder wieder eingesammelt und die aufgezeichneten Daten von Google ausgewertet. Ein zuvor programmierter Algorithmus soll definieren können, in welcher Raum sich die Besucher am wohlsten gefühlt haben. Laut Google ging es bei dieser Installation weniger eine neue Produktinnovation, sondern vielmehr um die Demonstration des Potenzials dieser Technologie, den gesamten Designprozess zu beeinflussen. Sei es die Durchführung von Nutzerforschung vor dem Entwurf eines neuen Geräts oder sogar die Neugestaltung eines Hauses auf der Grundlage dessen, was sich am positivsten auf den Besitzer auswirkt.
„Sagen wir, dass wir einen bestimmten Raum lieben, weil wir glauben, dass dies der schönste Raum ist oder derjenige, den wir uns wünschen, im Gegensatz dazu, wie sich unser Körper darin tatsächlich anfühlt. Deshalb sollten wir uns zu Hause nicht von ihm besessen fühlen, sondern ihn nur für ein wenig Selbsterkenntnis nutzen. Glauben Sie, dass es wichtiger ist, sich wohl zu fühlen, als von schönen Dingen umgeben zu sein? „ so Ivy Ross, VP of Hardware Design at Google.
Bild: Maremosso, Edoardo Delille